Vom ersten Kindergartentag an werden die Basiskompetenzen erworben, die für einen guten Schulstart notwendig sind: Kommunikationsfähigkeit, Offenheit, Selbstbewusstsein, Konfliktfähigkeit, Selbstständigkeit, motorische und kognitive Kompetenzen, Regelverständnis und eine positive Grundhaltung.
Die Vorbereitung auf die Schule beginnt bei uns grundsätzlich mit dem ersten Kindergartentag. Schon bei der Eingewöhnung in die Kindergruppe bestimmen wir entscheidend mit, wie dieser wichtige Übergang von der Familie in die Tageseinrichtung von den Kindern erlebt und gemeistert werden kann. Indem wir ihnen respektvoll begegnen und bereit sind, sie mit allen Gefühlen, die diese große Veränderung mit sich bringt, anzunehmen und ihnen Raum und Zeit geben diese Gefühle auszuleben, werden sie gestärkt aus dieser Umbruchsituation hervorgehen. Hier werden wichtige Grundsteine gelegt für die Entwicklung von Basiskompetenzen, die auch für den Wechsel in die Schule entscheidend wichtig sind.Im Laufe von drei bis vier Kindergartenjahren ist jeder Tag so gestaltet, dass er Elemente enthält, die direkt der Schulvorbereitung dienen.
Die Abraxas-typische Kleingruppeneinteilung hilft den Kindern von Anfang an, ihr Wachstum sichtbar zu verfolgen. Von der „Maus“ über „Frosch“ und „Struwwel“ zum Schulkind – sie erleben jedes Jahr diese kleine Veränderung und den Wechsel und haben sich mit den Gefühlen schon mehrfach auseinandergesetzt, wenn sie dann ein Schulkind werden.
Die vielfältigen Angebote im Tagesablauf bieten unzählige Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens. Sowohl in den angeleiteten Kleingruppen als auch in den selbst bestimmten Freispielphasen erwerben die Kinder täglich neue Fähigkeiten, Techniken und Fertigkeiten in allen Bildungsbereichen.
Die „Mäuse“ nutzen ihr erstes Jahr, um in ihrer Gruppe und später auch im ganzen Haus anzukommen, lösen sich nach und nach von den Eltern, lernen neue Menschen, Räume und Regeln kennen, erproben Material und Möglichkeiten und bauen Beziehungen auf.
Die „Frösche“ brauchen viel Zeit, sich im freien Spiel zu entfalten, Freundschaften zu schließen, Konflikte mit Spielpartnern zu lösen, Anführerpositionen zu erobern und zu verlieren, eigene Stärken zu entfalten und in unzähligen Aktivitäten immer wieder neue Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wunder dieser Welt zu entdecken. Sie übernehmen Aufgaben, die sie schon ein wenig aus der Kita hinausführen (Bücher ausleihen in der Bücherei, Einkäufe im Viertel erledigen, Vogelfutter im Zoogeschäft besorgen, …).
Die „Struwwels“ übernehmen im Laufe des Jahres die Durchführung der Morgenkreise in ihrer Gruppe. Meist zu zweit planen sie das Thema, machen Spielvorschläge, übernehmen die Gesprächsführung und die Lösung evtl. anstehender Konflikte in der Gruppe. Die Erzieherinnen halten sich dabei möglichst im Hintergrund.
Einmal in der Woche findet jetzt die „Struwwelgruppe“ gemeinsam mit den Kindern aus der anderen Gruppe statt. Hier stehen Themen wie Verhalten im Straßenverkehr, Brandschutzerziehung und naturwissenschaftliche Experimente im Vordergrund. Daneben werden Täschchen für das Arbeitsmaterial genäht, das wir benötigen, um Arbeitsergebnisse zu visualisieren und kleine Konzentrationsaufgaben zu lösen.
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Zahlreiche Ausflüge und Exkursionen führen die „Struwwels“ zunehmend aus der Welt der Kita hinaus und geben ihnen Gelegenheit, sich im Schutz der Gruppe in fremder Umgebung und im Kontakt mit fremden Erwachsenen zu erproben. So besuchen wir Kurse an der Junior-Uni, machen einen 1.Hilfe-Kurs und hospitieren in einer Grundschule.
Auch die „Struwwelfahrt“ mit drei Übernachtungen in einem Selbstversorgerhaus ist eine wichtige Vorbereitung auf die Schule. Hier müssen im Vorfeld viele Dinge geplant und die Trennungsgefühle bewältigt werden, bevor die Kinder ohne ihre Eltern in die Welt hinausgehen können.
Wer sich bewusst von dem Alten verabschiedet hat, kann frei und unbeschwert auf etwas Neues zugehen.
In den Gruppen wird lange vorher intensiv darüber gesprochen, was die einzelnen Kinder für ihre Gruppen bedeuten, welche Veränderungen und Entwicklungen sie erlebt haben, welche Gefühle die bevorstehende Einschulung und der damit verbundene Abschied uns allen beschert. Damit gemeinsame Erinnerungen sichtbar bleiben, gehört das „Abraxas-Abschiedsbuch“ zum festen Ritual. Am letzten Kindergartentag bekommt jeder Struwwel einen solchen dicken Ordner überreicht, in dem neben den Fotos und Erinnerungen aus der Kindergartenzeit 19 individuell gestaltete Abschiedsblätter der anderen Gruppenmitglieder enthalten sind.
Wenn nach den Herbstferien die „alten Struwwels“ zu einem Besuchstag in die Kita kommen, schließt sich der Kreis der Vorbereitung auf die Schule. Den jetzigen „Fröschen“ und „Struwwels“ wird hautnah von den alten Freunden berichtet, wie es denn in der Schule so ist. Es werden Unterschiede deutlich in den Erzählungen aus den verschiedenen Grundschulen und die Kinder erfahren, wie das Leben nach dem Kindergarten weiter gehen kann. Da wird von ersten neuen Freunden berichtet und es werden natürlich stolz die neuen Lese- und Schreibkenntnisse vorgeführt.
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